eBay Kleinanzeigen: Die 10 häufigsten Betrugsmaschen
Immer wieder hört man von den einfallsreichen Betrugsmaschen auf Plattformen wie eBay Kleinanzeigen. Heute wollen wir Euch die 10 häufigsten Betrugsmaschen vorstellen und wie Du Dich davor am besten schützen kannst.
1.Der Dreiecksbetrug
Eine der häufigsten Betrugsmaschen ist der sogenannte Dreiecksbetrug: Der Betrüger kopiert ein von dir erstelltes Angebot und stellt dieses selbst, meist etwas günstiger, bei eBay Kleinanzeigen ein. Anschließend gibt er sich bei dir als Käufer aus und möchte die Ware kaufen. Du gibst ihm für die Bezahlung deine Paypaladresse. Ein zweiter Käufer meldet sich auf die kopierte Anzeige des Betrügers und möchte den Artikel ebenfalls kaufen. Der Betrüger gibt dabei deine Paypaladresse an den zweiten Käufer weiter und dieser bezahlt den Artikel. Der Betrüger gibt an dich jedoch seine eigene Versandadresse weiter. Du verschickst den Artikel, da der vermeintliche Käufer ja die Ware bezahlt hat. Da die Ware nie beim zweiten Käufer ankommt, sondern beim Betrüger, eröffnet der 2. Käufer einen Fall bei Paypal. In der Regel bekommt dieser sein Geld wieder, da du die Ware nicht an die in Paypal hinterlegte Versandadresse verschickt hast. Du stehst letztlich ohne Geld und Ware da.
Wie schütze ich mich davor?
Sollte ein Kunde mit PayPal bezahlen, so achte stets darauf, dass du die Ware an die in PayPal hinterlegte Versandadresse schickst.
2. Die Tan-Code Abzocke
Ein Kunde gibt an, deinen Artikel auf eBay Kleinanzeigen kaufen zu wollen. Du wirst gefragt, ob du die Ware auch verschickst. Damit will der Betrüger seinen ernsthaften Kaufwunsch zum Ausdruck bringen. Der Betrüger gibt an, die Ware über Paypal oder andere Zahlungsdienstleister abwickeln zu wollen.
Damit der Käufer sich jedoch vor Betrügern schützt und dich als seriösen Händler verifiziert, lässt er dir eine PIN in Form eines TAN-Codes per SMS zukommen. Den Code sollst du dann an den vermeintlichen Käufer weitergeben.
Dies solltest du in keinem Fall tun, denn der Tan Code ist in Wahrheit ein Transaktionscode einer Onlinezahlung, welche über deine Handyrechnung abgerechnet wird. Gibst du die Tan-Nummer weiter, wird der Kauf verifiziert und der Betrag ist auf deiner nächsten Handyrechnung zu sehen.
Wie schütze ich mich davor?
Gib in keinem Fall irgendwelche Nummern, die per SMS kommen, an den vermeintlichen Käufer weiter. Des Weiteren kannst du bei deinem Mobilfunkanbieter auch eine sogenannte Drittanbietersperre einrichten lassen. Damit stellst du sicher, dass keine ungeliebten Zahlungen über deine Handyrechnung abgerechnet werden.
3. Die Abo-Falle
Dies passiert meist in der Kategorie Verschenken. Hier stellen Betrüger eine Anzeige ein und im Anzeigentext oder im Nachrichtenverlauf verweisen Sie dann auf einen externen Link. Hier sollst du deine persönlichen Daten, samt Handynummer, eingeben und nur dann bekommst du die Ware (z.B. kostenlose Schokolade) zugesandt. In Wirklichkeit schließt du mit der Eingabe deiner Daten meist ein kostenpflichtiges Abo ab, welches über deine Handyrechnung abgerechnet wird.
Wie schütze ich mich davor?
Folge niemals externen Links in einer Anzeige oder im Nachrichtenverlauf mit dem Verkäufer/Verschenker und gebe schon gar nicht deine persönlichen Daten auf externen Seiten ein. Aktiviere auch hier am besten die Drittanbietersperre über deinen Mobilfunkanbieter und hole Ware zum Verschenken im besten Fall persönlich ab. So kommt der Verkäufer/Verschenker nicht an deine persönlichen Daten.
4. Die falsche Versandbestätigung
Zeigst du Interesse an der Ware, wirst du im Gesprächsverlauf meistens relativ schnell darum, gebeten auf E-Mail als Kommunikationsmittel zu wechseln. Im weiteren Gesprächsverlauf bietet er dir an, die Ware per Nachnahme auf Kosten seines Arbeitsgebers zu versenden. Im Anschluss bekommst du auf deine E-Mailadresse eine vermeintliche Zahlungsaufforderung von der Post zur Bezahlung des vereinbarten Betrags an den Verkäufer. Hierzu sollst du meistens per Paysafecard bezahlen, die du einscannen und an die Mailadresse zurücksenden sollst. Auch hier sollten sofort deine Alarmglocken schrillen, denn mit Übermittlung der Paysafecard ist dein Geld meistens weg, die Ware wirst du vermutlich niemals erhalten!
Wie schütze ich mich davor?
Bezahle niemals über solche Bezahlmethoden, wie Paysafecard oder Gutscheine. Hole die Ware, sofern möglich immer persönlich ab und bezahle die Ware direkt vor Ort, wenn du dich davon überzeugt hast, dass die Ware auch dem vereinbarten Zustand entspricht.
5. Der Abholbetrug
In diesem Fall möchte der Betrüger unbedingt mit Paypal und gibt an, dass ein Freund die Ware für ihn abholt, da dieser gerade zufällig in der Nähe ist. Sobald die Ware abgeholt wurde, beschwert sich der Käufer bei Paypal, dass er bisher keine Ware erhalten hat. In der Regel gewinnt er diesen Fall auch, da du keine Versandbestätigung nachweisen kannst. Die Ware wurde ja abgeholt. Am Ende stehst du ohne Geld und ohne Ware da.
Wie schütze ich mich davor?
Wenn jemand die Ware abholen möchte, dann lasse dir die Ware direkt vor Ort bezahlen. Lasse dich auf nichts anderes ein, da du sonst am Ende wohl weder die Ware noch das Geld haben wirst.
6. Der Paypal-Freunde&Familie-Betrug
Trittst du als Käufer von einer Ware auf, so solltest du hier ganz besonders aufpassen. Der Verkäufer erschleicht sich in diesem Fall zumeist dein Vertrauen und möchte, dass du per Paypal Freunde und Familie bezahlst, da er sich hier die Paypalgebühren sparen würde. Im Eigentlichen geht es ihm jedoch darum, dass Paypalzahlungen per Freunde und Familie (anstelle von Waren und Dienstleistungen) nämlich nicht über den Paypal-Käuferschutz abgesichert sind. Hast du einmal das Geld überwiesen und der Verkäufer sendet dir die Ware nicht zu, hast du kaum eine Möglichkeit, einen Käuferschutzfall bei Paypal zu öffnen. Paypal wiegelt diese oftmals damit ab, dass du dich einfach an deinen Freund persönlich wenden sollst.
Wie schütze ich mich davor?
Wenn du unbedingt mit Paypal bezahlen möchtest, dann nutze wenn möglich immer die reguläre Bezahloption für „Waren und Dienstleistungen“ und nicht die „Freunde und Familie“-Option. Übernehme notfalls den Aufpreis für die Paypalgebühren und sichere dich so vor Betrüger ab, da du dadurch über den Paypal-Käuferschutz abgesichert bist.
7. Versand eines leeren/mit Steinen gefüllten Pakets
Eine weitere Betrugsmasche ist es, wenn der Verkäufer dir statt der gewünschten Ware einfach ein leeres oder mit Steinen gefülltes Paket zusendet. Meist erkennst du den Betrug daran, dass der Verkäufer keine Abholung akzeptiert und auf eine Vorkasse z.B. per Überweisung besteht. Eine für dich sichere Bezahlmethode, wie den eBay Kleinanzeigen Treuhandservice oder eine Zahlung per Paypal lehnt der Verkäufer strikt ab.
Wie schütze ich mich davor?
Nutze stets sichere Bezahlmethoden, bei welchen dein Kauf per Käuferschutz abgesichert ist. Dies kostet zwar ein paar Euro extra, erspart dir aber oftmals eine Menge Ärger im Nachgang. Alternativ ist und bleibt immer noch die beste Option: Hole die Ware stets persönlich ab.
8. Austausch durch defekte Ware
Diese Masche ist besonders bei Elektronikartikeln beliebt. Ein Kunde kauft die Ware bei dir und alles läuft zunächst reibungslos ab. Nach kürzester Zeit meldet sich der Käufer erneut und teilt dir mit, dass die Ware nicht mehr funktioniert. Da du zur gesetzlichen Gewährleistung verpflichtet bist, musst du das Gerät zurücknehmen und dem Kunden das Geld erstatten. Oftmals bekommst du vom Käufer allerdings ein identische, defekte Ware zurück. Du hast demnach nun die kaputte Ware und der Kunde hat sein Geld wieder und eine funktionierende Ware.
Wie schütze ich mich davor?
Sollte deine Artikel eine Seriennummer haben, so notiere dir immer die Seriennummer deiner verkauften Ware. Kommen etwaige Gewährleistungsfälle kannst du die Nummern abgleichen und so einen Betrug ausschließen.
9. Falschgeld
Bei besonders preisintensiven Angeboten, die vor Ort bar bezahlt werden, solltest du das Bargeld besonders genau prüfen. Denn eine weitere Betrugsmasche ist es, solche Angebote mit Falschgeld zu bezahlen. Möchtest du das Geld später auf dein Geschäftskonto einzahlen, oder selbst damit Waren einkaufen, drohen dir sogar rechtliche Konsequenzen, wenn du hierfür dieses Falschgeld nutzt.
Wie schütze ich mich davor?
Prüfe das Geld bei einer persönlichen Übergabe besonders kritisch. Solltest du ein Geldschein-Prüfgerät haben, wäre dies natürlich der Optimalfall.
Brauchbare Geräte kosten meist ab ca. 90 €.
Die günstigere Alternative zum Einstieg ist ein Geldschein-Prüfstift. Dieser kostet nur ein paar € und ist sehr leicht in der Anwendung, da man diesen einfach in die Hosentasche stecken kann.
10. Der Überweisungs-Screenshot
Der Käufer bekundet Interesse an deiner Ware und einigt sich sehr schnell mit dir auf einen Kaufpreis. Da er allerdings nicht in gleichen Stadt wohnt, kann er die Ware nicht selbst abholen und frägt an, ob du auch versenden kannst. Er frägt nach deinen Kontodaten und schickt dir sofort im Anschluss einen Screenshot der Überweisung. Im Glauben daran, dass du das Geld in Kürze erhältst, sendest du die Ware bereits an deinen Kunden, da dieser auf einen zeitnahen Versand drängt und er die Ware schnell benötigt. In Wirklichkeit war der Screenshot gefälscht und er hat die Überweisung niemals angestoßen. In diesem Zusammenhang werden auch oftmals Ausweiskopien oder sonstige Dokumente als Bild übermittelt, um dir als Verkäufer glaubhaft zu machen, die Ware vorzeitig versenden zu können.
Versendest du anhand des gefälschten Überweisungsbelegs und der vorgelegten Ausweisdokumente die Ware bereits vor dem Geldeingang, bist du auf seinen Betrug hereingefallen.
Wie schütze ich mich davor?
Versende grundsätzlich immer erst dann die Ware, wenn du auch das Geld auf deinem Konto gutgeschrieben bekommen hast. Lasse dich von einem ungeduldigen Kunden niemals dazu drängen, die Ware vorzeitig zu versenden.
Fazit
Wie du siehst, sind die Betrüger auf solchen Plattformen sehr erfinderisch, wenn es darum geht den ehrlichen Verkäufer oder Käufer zu linken. Beherzige unsere Tipps und vertraue im Fall der Fälle immer auf dein Bauchgefühl. Bist du misstrauisch, solltest du lieber mal einen guten Deal auslassen oder ein paar Euro extra bezahlen und mit einer sicheren Bezahlmethode mit Käuferschutz bezahlen oder die längere Fahrtstrecke in Kauf nehmen und die Ware persönlich abholen.